Herausforderung an die Strukturelle Integrität der Mutter
Ein Kind zu bekommen, gilt als die natürlichste Sache der Welt. Damit geht die weitverbreitete Überzeugung einher, dass Mutter Natur es schon richten wird nach der Geburt. Und tatsächlich ist die Wiederherstellung nach einer Schwangerschaft ja auch ganz beträchtlich. Aber sie ist nicht immer vollständig und manchmal nachhaltig ein Problem, denn die Anforderungen an die Wiederherstellung sind enorm. Dabei kann Körpertherapie die Folgen einer Schwangerschaft abmildern.
Holen Sie sich Ihren Platz wieder zurück
Babys im Mutterleib sind egoistisch. Und Platz ist Mangelware. So konkurrieren das heranwachsende, ungeborene Baby mit den vorhandenen Organen um das begrenzte „Platzangebot“. Dann wird die Niere etwas zur Seite gedrückt oder der Darm nach oben.
Konkurrenz um Platz im Mutterleib
Wenn es nach der Schwangerschaft anhaltende, diffuse Beschwerden gibt, dann war Ihr Baby vielleicht zu egoistisch. Oder nicht alle Organe haben ihren ursprünglichen Platz von alleine gefunden. Hier kann eine geschulte Hand sanft nachhelfen.
Zudem gibt es den Trend zu immer mehr Kaiserschnitten. In Deutschland kamen 2010 fast 32 % aller Kinder mit einem Kaiserschnitt zur Welt und damit doppelt so viele wie noch 1990. (Details hierzu unter Faktencheck Kaiserschnitt der Bertelsmann Stiftung, Details zur aktuell bevorzugten Operationsmethode Durchführung Kaiserschnitt)

Folgen der Schwangerschaft
- Landen Sie gut auf Ihren Füßen?
- Haben alle Organe ihren Platz gefunden?
- Wie integriert ist ein Kaiserschnitt?
- Haben Sie Beschwerden, die Sie vorher nicht kannten?
Nach der Geburt müssen alle betroffenen Organe wieder ihren ursprünglichen Platz im Körper einnehmen. Wenn eine Kaiserschnittnarbe hinzukommt, sollte sich die Beweglichkeit der einzelnen Schichten unter- und gegeneinander von der Haut bis zur Gebärmutter aufs Neue einstellen. Zudem muss sich das Bauchfell erneut möglichst gleichmäßig zusammenfalten. Dabei ist diese Auflistung sicher nicht vollständig. Denn sie soll nur andeuten, wie groß die Folgen einer Schwangerschaft sind und wie groß folglich der Integrationsaufwand ist.
Rolfing™ nach der Schwangerschaft – mildern Sie die Folgen
Um den Geburtsvorgang zu erleichtern, wird das Bindegewebe vor der Geburt weicher. Danach benötigt es einige Wochen, um seine ursprüngliche Spannung wieder aufzubauen. Auch eine vorhandene Kaiserschnittnarbe braucht circa 6 Wochen bis der Heilungsprozess abgeschlossen ist. All dies berücksichtigt umsichtiges Rolfing. Dabei verfolgt Rolfing vorrangig das Ziel, das Gewebe wieder zusammenzubringen, sehr sanft und behutsam. Hiermit wird der körpereigene Heilungsprozess und seine Selbstorganisation unterstützt. Selbstorganisation ist hier ganz konkret gemeint. Findet die Niere zurück an ihren Platz? Ist die Gebärmutter mittig organisiert? Fügt sich die Wirbelsäule beweglich „lang“ in den Rücken ein, findet das Fußgewölbe zurück in seine Form?
Denken Sie auch an sich!
Sie dürfen nach der Schwangerschaft egoistisch sein und sich um Ihren Körper kümmern! Ihr gesamtes Faszien-System hat gerade einen Marathon hingelegt. Und Ihre Faszien sind wie Sie erschöpft. Haben Sie seit der Schwangerschaft eine Schuhnummer größer? Das ist keine Nebenwirkung, die Sie hinnehmen müssen. Hat sich Ihr Hallux valgus verschlechtert? Das muss nicht so bleiben. Haben Sie Verspannungen in den Waden oder im Rücken, so als ob Sie noch immer hochschwanger wären? Hier kann Rolfing als Faszientherapie für einen Ausgleich der Spannungen sorgen.
Kaiserschnittnarbe und Rolfing™
Meistens läuft es gut. Und manche Operateure sind wahre Könner oder das Gewebe lag beim Nähen ideal. Dann ist die Narbe kaum sichtbar und Spätfolgen sind selten. Doch manchmal gräbt sich die Narbe tief in das Gewebe und Körper reagiert, als ob das Gewebe nie wirklich geschlossen wurde. D.h., unser Körperbild traut dem Bereich um die Narbe herum nicht mehr und vermeidet die direkte Belastung. Hier kann Körpertherapie die Narbe wieder in ihre Umgebung einbinden und die Nachwirkung einer Schwangerschaft mildern. Im Falle einer Kaiserschnittnarbe kann dies bedeuten:
- Schmerzen, Taubheit, Jucken in der Narbe reduzieren
- Unabhängigkeit der Narbe vom Schambein verbessern
- Öffnen der Hüfte im Schritt ermöglichen
- Mögliche Schmerzen in der Knieinnenseite reduzieren
- Spannung im Fuß reduzieren und die Beweglichkeit des Kahnbein verbessern