Wenn Sie an chronischen Schmerzen oder Entzündungen, an chronischer Erschöpfung Ihres Körpers oder Geistes leiden, dann lesen Sie hier möglicherweise die Begründung dafür. Dann wollen Sie Entzündungen reduzieren, die großflächig, oft nicht akut, Ihren gesamten Körper schädigen.
Entwarnung: Dies ist kein Beitrag über Lebensmittel, die Sie nun besonders essen sollten. Also kein herausarbeiten, wie gesund Kurkuma ist. Oder warum Antioxidantien besonders wertvoll sind. Das Ziel ist vielmehr ein besseres Verständnis. Warum wird unser körpereigenes Immunsystem durch gewisse Stoffe fehlgeleitet? Dieser Beitrag soll Ihnen helfen, informierte Entscheidungen über Ihre Essgewohnheiten zu fällen.
Doch Vorsicht, es ergeht Ihnen vielleicht wie mir damit. Ich war geschockt, als ich dies das erste Mal las. Ich habe mich immer für gesunde Ernährung interessiert, schon wegen meiner Kinder, auch um selbst gesund zu bleiben und schlank und auch aus Verantwortung für meine Umwelt. Es war für mich nicht leicht zu akzeptieren, dass ich dabei meist in die falsche Richtung gelaufen war. Ich hatte ganz viele „ja aber“, die ich erst einmal abarbeiten musste.
Warum bei manueller Körpertherapie über Ernährung reden?
Es gibt Grenzen, in dem was Rolfing erreichen kann. Sowie manuelle Therapie Ihre Verspannungen und Ihre Statik verändern kann, so kann Ernährung die Grundlage Ihres Stoffwechsels verändern. Und dieser Stoffwechsel definiert eben auch den Zustand Ihres Gewebes, Ihrer Gelenke, Ihres Gesamtbefindens. In meiner Praxis gebe ich keine Ernährungsberatung. Daher dienen diese Information als Ergänzung. Sie können helfen, Entzündungen zu reduzieren und damit den Erfolg manueller Arbeit zu vergrößern.
Worum geht es überhaupt
Hier ganz kurz die Richtung: In der Natur verteidigen Eltern ihren Nachwuchs. Denn ohne Babies stirbt eine Art aus, ganz gleich, ob Tier oder Pflanze. Deswegen ist es keine gute Idee zwischen eine Bärenmutter und ihre Jungen zu geraten.
Saatgut ist Nachwuchs und Nachwuchs wird immer verteidigt
Die Art der Bärenverteidigung ist uns sofort klar. Aber bei Pflanzen übersehen wir dies häufig, vor allem, wenn die Verteidigung subtil und chemisch funktioniert. Pilzgifte sind offensichtlich, Blausäure in gewissen Mandeln noch bekannt. Warum wir einen unreifen Apfel aber meist nicht gut vertragen, ist die Gretchenfrage schlechthin. Sie führt uns zu einer Gruppe an Pflanzengiften, den Lektinen, mit denen wir unterschiedlich gut umgehen können. Die Wirkungsweise ist meist etwas langsamer und reicht von Gefäßentzündungen, Übergewicht, Diabetes bis zu Gelenkerkrankungen sowie geistigem Abbau. Denn wenn in Ihrem Körper ein Krieg tobt, dann zehrt Sie das aus. Deswegen wollen Sie auch subakute Entzündungen reduzieren.
Wie ich selbst darauf aufmerksam wurde
Ich traf meinen Freund und Rolfing-Kollegen John auf einem Rolfing-Workshop. Er hat einen athletischen Körperbau, sehr gute, ausgebaute Muskulatur und war auch im Alter aktiv geblieben. Dennoch gab es eine gewisse Weichheit in seinem Gewebe. Das war so gar nicht das, was ich erwarten würde, wenn ich ihn „nur“ sah. Erst meine Hände konnten diesen Unterschied herausfinden. Und dann, auf besagtem Workshop, war Johns Sixpack mit einem Male gut sichtbar. Er hatte abgenommen, fühlte sich insgesamt wohl und leistungsfähiger. Sein Gewebe bot im Rolfing einen klareren Widerstand. Damit profitierte er viel mehr von gezielter Körperarbeit.
Johns Geheimnis war, dass er durch eine geänderte Ernährung seine unterschwelligen Entzündungen reduziert hatte. Bemerkenswert ist, dass er vorher nicht eigentlich krank war. Sein Körper war aber langsam unter der ständigen Attacke durch gewisse Stoffe, „weich“ geworden.
Chemische Stacheln – darauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Entzündungen reduzieren wollen!
Wenn eine Frucht Stacheln hat, dann essen wir diese nicht mit. Im englischen würden wir dies als „no-brainer“ bezeichnen.
Wenn diese Stacheln jedoch nicht sichtbar, sondern nur chemisch vorhanden sind, dann sind wir viel nachlässiger. Diese Nachlässigkeit ist unsere Falle in der Auswahl unserer Nahrungsmittel. Es geht also nicht darum, Pflanzen nicht zu essen, sondern intelligent auszuwählen. Und diese Auswahl läuft unseren Traditionen zuwider!
Und hier gleich der erste wirkliche Stachel, Samen sind nicht zum Verzehr geeignet, Pflanzen-Babies sind massiv geschützt. Wenn Ihnen hier schon der Kamm schwillt, bleiben Sie dran. Denn nur so erfahren Sie, was Sie selbst tun können, um das Niveau Ihrer Entzündungen zu senken.
Das erste Aber – seit tausenden von Jahren …
Ich höre es schon, das erste Aber! Keine Samen? Das heißt ja … Dann müsste ich…. Das wird richtig ungemütlich. Also wenn es wirklich ernst wird, dann greifen wir zur Geschichte: Die Entwicklung des Ackerbaus war doch „die“ Erfindung der Menschheit schlechthin. Schon die Ägypter haben doch … Langsam!
Wenn Sie die Wahl haben mit 30 übergewichtig zu werden, mit 40 Diabetes zu bekommen, Gelenkentzündungen mit 50, Arteriosklerose mit 60 und Demenz mit 70 oder schon mit 10 zu verhungern, was wählen Sie? Probleme mit über 40 sind doch dann völlig nebensächlich. Und ja, die Ägypter hatten Arteriosklerose und bei der Pharaonin Nefertiti wird Diabetes vermutet. Unsere modernen Zivilisationskrankheiten sind so alt wie unsere Zivilisation. Wenn wir uns auf Geschichte beziehen, müssen wir doch prüfen, ob wir noch auf dieselbe Zielgrade zulaufen. Die Überlebensstrategie hieß in der Menschheitsgeschichte meist, überhaupt 30 zu werden. Heute heißt das Ziel, körperlich und geistig mobil 80 Jahre alt zu werden. Das ist geschichtlich betrachtet ein sehr neues Ziel!
Das zweite Aber – wenn da wirklich was dran ist …
Das ist vermintes Gelände! Denn die Frage dahinter ist, wie ergebnisoffen sind wir, wenn wir unsere Essgewohnheiten diskutieren. Denn wir haben unsere klaren Vorlieben. Wie sind Jäger oder vegetarisch, vegan, Vollkornmüsli-Liebhaber, Pasta-Fans, frische Croissants zum Frühstück-Genießer.
Bei Diäten zum Abnehmen, die ja zeitlich begrenzt sind, sind wir bereit völlig geistfrei zu handeln – kennen Sie die Hollywood-Star-Diät, die im Wesentlichen aus frischer Ananas besteht? Das hinterfragen wir nicht wirklich, wenn es den schnellen, gewünschten Erfolg bringt. Aber wenn wir kritisch auf unsere Gewohnheiten und Überzeugungen schauen sollen, haben wir ganz fix ein frisches „Aber“ zur Hand. Wenn das wissenschaftlich wäre, dann …., Studien an Mäusen zeigen …, das ist doch unmoralisch …, das Beste ist doch direkt unter der Schale …, es gibt verschiedene Typen von Menschen …, Brot ist doch eine Kulturleistung …
Wenn Sie also offen sind oder Ihr Leidensdruck groß genug ist, dann lesen Sie jetzt die Begründung, warum Lektine schädlich sind. Und warum Ihr Körper möglicherweise unterschwellig an Entzündungen leidet, die Sie hoffentlich reduzieren wollen.
Warum Pflanzen ihren Nachwuchs verteidigen
Samen sind die möglichen Nachkommen der Pflanzen und es leuchtet ein, dass es gegen Feinde irgend einen Schutz geben muss. Dabei gibt es zwei wesentliche Unterscheidungen.
Einjährige Pflanzen
Dies sind Pflanzen, die einen guten Platz zum Gedeihen gefunden haben. Ihr Nachwuchs soll an der gleichen Stelle wieder wachsen. Dieses Saatgut besitzt in der Schale einen Schutz gegen Fressfeinde, häufig sind dies Lektine. Diese sitzen entweder direkt in der Schale oder darunter. Dies ist auch sinnvoll, denn der mögliche Fressfeind nähert sich ja von außen und der Samen hat einen Schutz wie eine Ritterburg. Außen eine Schale mit Verteidigung (Gift), innen die Kostbarkeit. Daraus folgt schon der erste Tabubruch. Vollkorn-Ernährung ist nicht gesund! Bei Getreide ist die Verteidigung in der Schale sogar sehr aggressiv. Sie ist viel „gemeiner“ als das für viele unbekömmliche Gluten (ein Lektin) im Kern. Deswegen haben unsere Vorfahren ja auch das Getreide geschrotet. Deswegen essen die Asiaten ihren Reis auch geschält.
Bäume
Das sind Pflanzen, die ihren Nachwuchs nicht an derselben Stelle haben wollen. Ein Apfelbaum „will“ nicht, dass der Nachwuchs ihm Konkurrenz macht. Denn er lebt deutlich länger als eine Getreidepflanze. Deswegen ist der Apfelkern darmgängig. D.h., der Kern besitzt ausreichend Schutz, um unverdaut ausgeschieden zu werden. Ein Bär, der einen reifen Apfel frisst, wird die Kerne mit natürlicher Düngung irgendwo entfernt vom Apfelbaum ausscheiden. Der Kern ist dann immer noch keimfähig und hat die Chance, das Verbreitungsgebiet des Apfels zu vergrößern.
Der Apfelkern erreicht seinen vollen Schutz gegen die Verdauung, wenn der Apfel reif ist. Solange dieser Schutz noch unvollständig ist, solange ist der Apfel unreif und besitzt Gifte, die ihn unverträglich machen. Mit der Reife werden diese Gifte abgebaut und die Farbe des Apfels ändert sich, um zu zeigen „ich werde jetzt gerne gegessen“. Die Abmachung ist „ich schmecke dir – du gehst für mich und verteilst meinen Nachwuchs“.
Daraus folgt, Pflanzensamen sind erst einmal nicht zum Essen da! Auch Urgroßmutters Spruch „Kann man alles mitessen!“ ist falsch!
Was machen Lektine – 4 Formen des Angriffs
Direkt giftig
Die Welt war für Pflanzen ein Paradies, bis die ersten Insekten kamen und so sind viele Lektine gezielt gegen Insekten „geformt“. In Wikipedia steht dazu „In ihrer Wirkungsweise ähneln Lektine oftmals den Antibiotika. So ist Rizin ein potenter Hemmer der ribosomalen Proteinbiosynthese. Zum Teil wirken Lektine toxisch auf Kleinlebewesen und finden somit Verwendung als Pflanzenschutzmittel gegen Insekten.“ Das ist schwere Kost.
Verwirre deinen Feind
Daneben ahmen Lektine Botenstoffe im Körper nach, u.a. Insulin. Insulin ist für die Körperzelle notwendig, um Zucker in die Zelle zu lassen. Ohne Insulin verhungert die Zelle, auch bei ausreichendem Zucker im Blut. Gluten ist nun ein Lektin, dass eben diese Eigenschaft besitzt und Insulinrezeptoren blockiert, sodass nicht ausreichend Zucker in die Zelle gelangt und diese folglich nach mehr Nahrung schreit. Eigentlich ist für die Zellen die Tafel reichlich gedeckt. Es fehlt nur der Zugriff darauf. Also wird durch Hungergefühl die Tafel noch reichlicher gedeckt, d.h., wir nehmen zu. Das war vor 1000 Jahren für uns Menschen durchaus sinnvoll. Lieber das Getreide im Winter in Form von eigenem Fett als Weizenwampe mit sich herumtragen als das ungegessene Getreide vor Mäusen und Schimmel zu schützen.
Beschäftige deinen Feind und zehre ihn damit aus
Jeder, der mit Heuschnupfen geplagt ist, kennt dies. Unser Körper verausgabt sich im Angriff auf einen vermeintlichen Feind. Die meisten Menschen besitzen Antikörper gegen Erdnüsse. Kommen molekulare Teile der Erdnuss nun in unseren Blutkreislauf, dann werden diese als Feind erkannt und unser Körper konzentriert sich auf Angriff. Die Kunst des Überlebens besteht darin, echte Feinde zu erkennen und zu bekämpfen und ansonsten die eigenen Kräfte zu schonen. Diese Kunst können Lektine zerstören.
Lass andere deinen Feind angreifen
Eine weitere „gemeine“ Form der pflanzlichen Verteidigung ist, anderen Feinden den Zugang zu erleichtern. Lektine können die Bindung zwischen Bakterien und körpereigenen Zellen unterstützen. D.h., wir werden für Krankheitserreger anfälliger, unser gesamtes Immunsystem wird belastet. Kennen Sie das: Manche Menschen fangen sich jeden Infekt ein, der im Umlauf ist? Wahrscheinlich „kleben“ die Krankheitserreger nur einfach besser an diesen Menschen. Und der Kleber heißt Lektin.
Das dritte Aber – Aber Mäuse ernähren sich doch von Getreide, Tierversuche haben doch gezeigt ….
Wo ein Feind ist, da entwickelt sich auch eine Verteidigung. Wir besitzen in unserem Darm einen Biofilm aus „hauseigenen“ Bakterien, die uns bei der Verdauung und Aufbereitung der Nahrung unterstützen. Dieser Biofilm hilft uns auch, gewisse Giftstoffe mitzuverdauen. Der größte Anteil dieser Bakterien ist noch völlig unbekannt, wir wissen jedoch aus Erbgut-Analysen, dass wir wohl 10x mehr nicht-körpereigene Zellen haben als eigene Körperzellen. Dieser Biofilm ist ein Zusammenleben, das sich in der Evolution ganz langsam entwickelt. Mäuse hatten diesbezüglich ein paar Millionen Jahre Vorsprung, um mit Getreide und damit mit Gluten und dem noch gefährlicherem WGA in der Schale umzugehen. Tierversuche sagen daher nichts (!) über unseren menschlichen Biofilm aus. Wir sind keine Mäuse und wir haben auch keinen Maus-Biofilm.
Das vierte Aber – Durch Hitze werden Lektine doch zerstört
Teilweise schon, die Frage ist: Bei welcher Temperatur, reichen 100°C oder muss es der Dampfgarer sein, der 120°C erreicht? Und wie unkenntlich werden die Lektine durch die Hitze? Unser gesamtes Immunsystem ist auf die Erkennung von Schädlingen geeicht. Dazu reicht die Erkennung von einzelnen Teilen des Schädlings. Wir erkennen Gefahren ja auch, wenn wir nur ein Teil der Bedrohung sehen.
Wenn Lektine nun unser Immunsystem aktivieren, dann reichen Bruchstücke von Lektinen, um die körpereigene Abwehr zu starten. Wenn Gluten durch das Backen vollständig zerstört würde, dann wären bei Glutenunverträglichkeit Backwaren nicht untersagt. Falls Sie dies interessiert, dann lesen Sie den entsprechenden Wikipedia-Artikel zu Zöliakie.
Das fünfte Aber – das gesunde Kalium ist doch vor allem in der Schale, Hülsenfrüchte enthalten doch besonders viel gesundes …
Streng genommen ist dies kein wirkliches Aber. Dennoch ist es immer wieder zu lesen. Dabei ist der Fehler doch offensichtlich. Manchmal bekommt man etwas Gutes zum Schlechten, Süße zum Zucker. Wir sagen doch auch nicht „Aber“ Zucker/Glykol ist doch süß, Sahnetorte doch lecker, Alkohol doch belebend. Die wirkliche Frage ist: Wie viele Schadstoffe sind vorhanden? Wie viele vertragen wir? Es ist mir fast peinlich dies zu sagen, aber wir ändern uns, wenn wir älter werden. Was wir mit 20 noch gut vertragen haben, das schadet uns vielleicht mit 40 oder 50. Wir sollten nur die Anzeichen erkennen. Und – was viel schwieriger ist – entsprechend handeln.
Noch ein Wermutstropfen – A1-Milch – Verwandtschaft mit Lektinen
Gleich vorweg ein Eingeständnis. Ich liebe Milchprodukte, Joghurt, Käse, Sahne in jeder Form. Schnauf! Daher einen Schritt zurück: Wofür ist Milch gemacht? In erster Linie, um Wachstum zu fördern. Für Menschen gilt, eine Verdreifachung des Gewichts in 2 Jahren zu erreichen. Zudem wird wohl ein Teil des Immunschutzes der Mutter auf den Säugling übertragen. Mit dem Abstillen „verlieren“ Säugetiere Enzyme, die helfen, Milch zu verdauen. Die meisten Nordeuropäer haben wohl einen Defekt, sodass die Verdauungsenzyme aktiv bleiben. Doch je weiter südlich der Ursprung Ihrer genetischen Vorfahren, desto eher vertragen Sie keine Milch! D.h., Milch ist nicht grundsätzlich und für jeden gut bekömmlich.
Dies war erst die Einleitung der schlechten Nachrichten für Milch-Liebhaber. Denn in den nördlichen Kuhrassen hat es vor einiger Zeit eine Mutation gegeben, die ein Eiweiß der Milch verändert hat. Dies betrifft z.B. die Holsteinische Schwarzbunte, eine Kuhrasse, die weltweit wegen hoher Milcherträge gerne genutzt wird. Diese Kühe produzieren A1-Milch. Und jetzt die wirklich schlechte Nachricht: Das A1-Eiweiß ist lektinähnlich. Das bedeutet u.a., keine deutsche oder holländische Milch oder Milchprodukte genießen . Wenn Sie Entzündungen haben und diese reduzieren wollen, dann meiden Sie Milch. Ich habe schon Hautprobleme verschwinden sehen. Dabei ließ sich der Bezug zur Milch ganz leicht testen.
Wenn Sie sich dazu weiter schlau machen wollen –
Wenn Sie tatsächlich Entzündungen reduzieren wollen
Weil das Ganze so vollständig gegen unsere Überzeugung ist, hier ein paar Quellen für Interessierte:
- Eine Diskussion über A1 und A2 Milch auf Deutsch lesen Sie hier.
- Eine Beschreibung auf Englisch können Sie hier lesen.
- Wer eine Gegendarstellung lesen möchte, wird hier fündig. Für mich ist das keine Entwarnung!
Update: Artikel zum Thema Milch vom 8.4.2019 in der Welt. Hier wird nicht auf die klassischen Inhaltsstoffe Laktose, Eiweiß o.ä. eingegangen. Vielmehr stehen die noch weitestgehend unverstandenen enthaltenen Hormone im Vordergrund. Das schnelle Wachstum von Säuglingen wird eben auch durch Hormone in der Milch gefördert.
Lesen Sie den Artikel „Milch ist ein hochbrisanter Cocktail„.
Für wen ist das alles
Sie wollen Entzündungen reduzieren, denn Sie wollen sich doch schmerzfrei bewegen können. Sie wollen wohl auch einen Bogen um ständige Infekte machen. Wenn Sie entzündliche Gelenkprobleme haben, sich unkonzentriert fühlen, trotzt allen Bemühungen nicht abnehmen und übergewichtig sind oder eher untergewichtig und es nicht schaffen zuzunehmen, dann sollten Sie etwas ändern. Sie steuern über ihre Ernährung eben mehr als nur die Kalorienzufuhr, Sie greifen möglicherweise sehr viel tiefer in Ihr Immunsystem ein, als Sie ahnen. Sie steuern darüber hinaus auch Ihren „hauseigenen“ Biofilm. Wer sich für Biofilm interessiert, sollte nach „Bruno Donatini“ suchen – meist auf Englisch oder Französisch.
Was geht alles nicht – wie Sie Entzündungen reduzieren
Die gute Nachricht zuerst. Sie müssen nicht hungern, das wäre vor 100 Jahren kaum möglich gewesen! Aber Sie müssen sich von liebgewordenen Gewohnheiten trennen.
Vollkorn-Pasta, Zucchini ungeschält, Tomaten ungeschält mit Kernen, Käse – wahrscheinlich A1-Milch
Was Sie meiden sollten:
- Getreide – siehe Saatgut
- Hülsenfrüchte – siehe Saatgut, möglicherweise im Dampfgarer zubereitet ab und an
- Nachtschattengewächse – Tomaten ohne Schale und Kerne ab und an, Paprika geschält und ohne Kerne ebenfalls, Aubergine, Kartoffel
- Zucchini, Gurke – nur geschält und ohne Kerne, Kürbis, Melone.
- Soja, Mais
- A1-Milch
Denken Sie bei Fleisch und Fisch daran: Sie essen, was die Tiere gegessen haben. Schauen Sie sich nur ein Maishühnchen an. Sie essen dann Mais. Soja gehört auch nicht in die Rindermästung.
Und jetzt?
- Ich denke, dass Sie Entzündungen reduzieren wollen. Vor allem, wenn Sie beginnen zu ahnen, welche Auswirkungen das hat. Informieren Sie sich! Eine gute Lektüre ist „Böses Gemüse“ von Dr. Steven R. Gundry MD. Der deutsche Titel ist selten dämlich, der englische Titel „The Plant Paradox“ ist etwas emotionsfreier und treffender.
- Sie werden neu Kochen lernen wollen. Wie funktioniert „Spaghetti bolognese“ lektinfrei? Was wollen Sie zum Frühstück? Und unterwegs? Das Ganze geht nicht von heute auf morgen. Hier ein paar Empfehlungen:
- Das Buch „The Plant Paradox Cookbook“ von Steven Gundry enthält viele gute und leckere Ideen.
- In der Paleo-Küche können Sie ebenfalls viel finden, ganz gleich ob Sie Fleisch essen oder nicht. Von den deutschsprachigen Kochbüchern ist Nico Richter „Paleo – Power for Life“ gut
- Wenn Sie gerne Backen, dann suchen Sie bei „Danielle Walker“ und „Elana Amsterdam“. Beide Autorinnen werden mehr und mehr auch ins Deutsche übersetzt. Ins Deutsche übersetzte Rezepte sind von den Mengenangaben umgerechnet, bei den Zutaten muss man manchmal etwas suchen.
- Sie finden auch viele Ideen in der Low-Carb Küche. Denn Sie verzichten ja auf die klassischen Sättigungsbeilagen. Sie essen dafür deutlich mehr Gemüse! Direkt empfehlen möchte ich die vierteljährig erscheinenden Sonderhefte „low carb“ von essen&trinken. Mit etwas Abwandlung können Sie dort vieles nachkochen und nachbacken. Und lecker ist es obendrein.
Zusammenfassung – Entzündungen reduzieren – mehr als Symptombehandlung
Beschwerden die möglicherweise durch entzündungsfördernde Ernährung schlechter werden:
- Entzündliche Erkrankungen der Gelenke, vor allem in den Endgliedern (Finger, Zehen).
- Schulterschmerzen als Folge von Schmerzen und Entzündungen in den Fingern.
- Teigiges Gewebe, vor allem über einer hohen Grundspannung in der Tiefe.
- Übergewicht, obwohl ausreichende Bewegung und „gesunder“ Ernährung.
- Akne, vor allem durch Milchprodukte.
An wen richtet sich dieser Artikel über Entzündungen durch Ernährung?
Sie leiden an chronischen Schmerzen oder Entzündungen oder an chronischer Erschöpfung Ihres Körpers oder Geistes. Sie haben den Eindruck, dass Sie jeden Infekt, der gerade grassiert, einfangen. Und Sie haben schon vieles ohne rechten Erfolg ausprobiert.
Was ist die größte Hürde, sich mit der eigenen Ernährung auseinanderzusetzen?
Wir verteidigen meist die Form der Ernährung, die wir gerade verfolgen. Wenn Sie jedoch an chronischen Entzündungen oder Schmerzen leiden, dann kann es lohnenswert sein, Grundannahmen zu hinterfragen. Bei unserer Ernährung fällt uns da besonders schwer.
Wie ist Zusammenhang zwischen Ernährung und Entzündungen?
Ernährung ist nicht nur eine Bereitstellung von Energie und „Bausteinen“ für unseren Stoffwechsel. Es gibt Substanzen – vor allem in Pflanzen – , die von unserem Körper als feindlich eingestuft werden. Die Reaktionen reichen von Entzündungen, Autoimmun-Erkrankungen bis zu Gewichtsveränderungen. Die Veränderungen erfolgen jedoch meist schleichend. Deswegen stellen wir einen Zusammenhang zwischen unseren Erkrankungen und unserer Ernährung meist nicht her. Das heißt auch, wir können uns nicht auf unser „natürliches Gespür“ verlassen. Wir wissen nicht, was gut für uns ist, sondern müssen mit dem Verstand unsere Gewohnheiten hinterfragen.